Engagement mit Perspektive: MamaMia-Gruppen ermöglichen Fortbildung

Viele Mütter aus unseren MamaMia-Gruppen kennen das Gefühl der Isolation. Ihr Alltag dreht sich um die Familie, oft bleibt wenig Raum für sie selbst. Kontakte außerhalb ihrer Gemeinschaft? Selten. Viele trauen sich nicht, ihren Stadtteil zu verlassen. Doch im Herbst 2024 wagten einige Frauen der MamaMia-Gruppe Mehlem einen großen Schritt: Sie ließen sich zu Nachbarschaftshelferinnen ausbilden – und plötzlich standen nicht sie im Mittelpunkt, sondern Menschen, die ihre Unterstützung brauchten. Ein älterer Herr beim Einkaufen. Eine Nachbarin beim Spaziergang. Ein wöchentliches Treffen, bei dem sie gebraucht werden und etwas geben können.

Ein zweitägiger Kurs bereitete die Mütter auf ihre Aufgabe vor. Sie lernten, wie man Beziehungen zu älteren Menschen aufbaut und mit deren besonderen Bedürfnissen umgeht – etwa, wenn das Hören oder Sehen schwerfällt. Besonders war, dass die Frauen aus ihrem gewohnten Umfeld heraustraten. Der Kurs auf dem Venusberg stärkte ihr Selbstbewusstsein und öffnete neue Türen.

Nadia*, Mutter von drei Kindern, erzählt: „Als ich aus Marokko nach Bonn kam, fühlte ich mich fremd.“ Dann lernte sie eine ältere Nachbarin kennen. „Sie wurde wie eine deutsche Oma für meine Kinder.“ Heute möchte sie ihre Erfahrung weitergeben: „Ich weiß, wie viel es bedeutet, wenn jemand für einen da ist.“

Das Projekt ist ein Gewinn für alle: Die Mütter erweitern ihren Horizont, verbessern ihr Deutsch und knüpfen neue Kontakte. Ältere Menschen erhalten liebevolle Unterstützung und die Chance auf mehr Nähe und Begegnung.

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*Name zum Schutz der Person geändert.