Gemeinsames Anliegen: Lebenswerter Kaiserplatz

Das 1. Kaiserplatzfest macht das Engagement der Vielen sichtbar, Veranstalter dringen auf die Umsetzung der Maßnahmen zur Verbesserung

Schon früh am Sonntagmorgen war etwas los. Vom Vorplatz der Kreuzkirche bis zur Wiese auf dem Kaiserplatz herrschte reges Treiben: Engagierte Anwohnenende, Ehrenamtliche der Kirchengemeinde, Einzelhändler, Ordnungsamt, Polizei und Suchthilfe bauten die Stände für das erste Kaiserplatzfest auf. Große Plakatstelen mit den Forderungen des Runden Tischs Kaiserplatz standen im Zentrum des Kirchenvorplatzes.

Im Anschluss an den Gottesdienst der Kreuzkirche startete das Fest. Superintendent Dietmar Pistorius begrüßte die Anwesenden und zeigte sich beeindruckt von dem belastbaren Bündnis für den Kaiserplatz, das gemeinsam das Fest auf die Beine stellte und damit auch eine der Forderungen in die praktische Umsetzung brachte. In seiner Begrüßung verwies Dietmar Pistorius unter anderem auf einen Grund für die Vernachlässigung des Kaiserplatzes: der Leerstand in der Kaiserpassage. Hier appellierte er an die Zurich-Versicherung als Besitzer der Immobilie Verantwortung zu übernehmen.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner zeigte ein hohes Bewusstsein für die Situation und sicherte zu, dass die Stadt die Ergebnisse des runden Tisches bei der Umsetzung des städtischen Sicherheitskonzepts berücksichtige. Sie benannte die Verbesserungen, die bereits erreicht wurden, etwa durch die Bänke für die Menschen der so genannten „Szene“, die Entspannung rund um die Unterführung Poppelsdorfer Allee herbeiführten und hofft auf die Erhöhung der Plätze im Druckraum des Vereins für Gefährdetenhilfe, um den Drogenkonsum weg von der Straße bzw. konkret weg vom Kaiserplatz zu bekommen.

Anwohner Sebastian Hildebrand und Andrea Forst-Raasch, Apothekerin am Platz und Vorstand Einzelhandelsverband Bonn/Rhein-Sieg und Euskirchen, die gemeinsam mit Kreuzkirchenpfarrer Martin Gröger das Fest maßgeblich mit vorbereitet hatten, benannten aus ihrer jeweiligen Perspektive die drängendsten Punkte. Sicherheit und Aufenthaltsqualität standen dabei ganz vorne. Sebastian Hildebrand konnte live zeigen, wie beeinträchtigend die parkenden Busse zwischen Wiese und Vorplatz seien.

Nach der offiziellen Begrüßung sorgte Livemusik, der zahlreiche Lindy Hopper sogar zum Tanz animierte, für ein ausgelassenes Miteinander bis in den späten Nachmittag. Die jüngeren Besucherinnen und Besucher standen Schlange an der Hüpfburg und beim Kinderschminken. Organisator Sebastian Hildebrand erinnerte die Gäste daran, dass die Veranstalter bewusst den Namen „1. Kaiserplatzfest“ gewählt haben und lud ein, sich für die Vorbereitung des nächsten Festes der Organisationsgruppe anzuschließen. Denn, und auch das wurde deutlich: Der runde Tisch Kaiserplatz bleibt dran und setzt sich auch langfristig dafür ein, dass es zu den gewünschten Veränderungen kommt.