Programm der 14. Bonner Buchmesse Migration veröffentlicht

Die diesjährige Bonner Buchmesse Migration erschafft da Räume, wo andere Grenzen ziehen. Räume für Diskurs und Pluralismus. Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung des Programms der Buchmesse könnte nicht besser gewählt sein. Während Migration im Vorfeld der Bundestagswahl im nächsten Jahr Grundlage für politische Polarisierung geworden ist, leben wir faktisch in einer Einwanderungsgesellschaft mit allen Chancen und Herausforderungen. Deshalb brauchen wir Zugänge, um zu einem Miteinander in Vielfalt zu finden.

Auf der praktischen Erfahrung aus der Integrations- und Migrationsarbeit der Veranstalter beruht die Überzeugung, dass Begegnung der Ausgangspunkt für dieses Miteinander ist. In diesem Sinne ist das Motto der diesjährigen Buchmesse gewählt: Begegnung für Vielfalt in Demokratie. Es ist als Appell an alle zu verstehen, an die Zuwander:innen und an die Aufnahmegesellschaft, kulturbedingte und kulturbezogene Unterschiede nicht aufzugeben, sondern in Interaktion anzuwenden.

In Schullesungen, die in Kooperation mit dem Rheinischen Lesefest Käpt‘n Book veranstaltet werden, können Kinder und Jugendliche diese Erfahrungen nachvollziehen. Berührend ist der Film, der am Eröffnungsabend erstmals in Bonn gezeigt wird: Heimat sucht Seele. Eine sehr konkrete Beobachtung, wie lebendig Integration gelebt werden kann, mit allen Gefühlen, die dazu gehören dürfen. Zu Gast bei der Buchmesse sind außerdem Journalistin Isabell Schayani und Autor Christian Jakob. Beide lesen aus ihren Büchern und werden unter Moderation von Daniel Weber vom Gustav Stresemann Institut über den Zusammenhang zwischen realem Fluchtgeschehen und dem Recht auf Zukunft sprechen. Auf einem vielfältigen Podium zum Thema Integration im Bildungssystem diskutiert unter anderem die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Bildung, Ayla Celik, mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Bildungsinstitutionen.

Ein roter Faden im Programm ist der Kampf von Frauen, die sich gegen doppelte Ausgrenzung behaupten müssen. Zur Auswahl steht darüber hinaus eine kurdisch, arabisch, deutsche Lesematinee oder auch die Lesung des geburtsblinden iranischen Autors Eskandar Abadi, der in seinem Buch fragt: Wie hört sich die Revolution an, wie riecht eine Demonstration und wie schmeckt die Diktatur? Das sind nur Blitzlichter aus dem Programm der Bonner Buchmesse Migration, das dank den Beiträgen verschiedenster Kooperationspartner wie auch dem Amt für Integration und Vielfalt der Stadt Bonn und der VHS, die den Ort zur Verfügung stellt, viele Anknüpfungspunkte zur Interaktion bietet.