Wenn Pflege zur Herausforderung wird – und wie das PGZ der Diakonie Bonn und Region helfen kann
Mit Pflege und Beratung für Senior:innen, Pflegebedürftige und deren Angehörige. Wie das zu leisten ist, beschreibt die Fachfrau im Gespräch.
Frau Florez, viele betreuende Angehörige zögern, sich professionelle Hilfe zu holen; aus Unsicherheit oder weil sie denken, es gebe ohnehin keine Kapazitäten beim ambulanten Pflegedienst. Was möchten Sie diesen Menschen mitgeben?
Ja, das erleben wir tatsächlich häufig: Viele Angehörige leisten über lange Zeit Enormes, oft bis zur Erschöpfung, weil sie glauben, alles alleine schaffen zu müssen oder weil sie unsicher sind, ob überhaupt Hilfe zur Verfügung steht.
Ich möchte diesen Menschen sagen: Sie sind nicht allein. Es gibt Möglichkeiten der Unterstützung, sowohl durch ambulante Pflegedienste als auch durch Beratungsangebote, mit denen gemeinsam passende Lösungen gefunden werden können. Auch wenn die Kapazitäten manchmal angespannt sind, lohnt es sich immer, uns anzurufen oder nachzufragen. Manchmal ergibt sich eine passende Unterstützung genau dann, wenn man es am wenigsten erwartet.
Wann ist aus Ihrer Sicht der richtige Zeitpunkt, sich mit dem Thema Pflege auseinanderzusetzen und wie kann das PGZ dabei unterstützen?
Aus meiner Sicht ist der richtige Zeitpunkt, sich mit dem Thema Pflege auseinanderzusetzen, nicht erst dann, wenn der Pflegefall bereits eingetreten ist, sondern möglichst frühzeitig. Viele Menschen scheuen das Thema, weil es mit Krankheit, Einschränkung oder Verlust verbunden ist. Aber gerade eine vorausschauende Auseinandersetzung kann helfen, Überforderung zu vermeiden und gute Entscheidungen zu treffen.
Das Pflege- und Gesundheitszentrum kann hier eine wichtige Rolle spielen: Wir bieten Beratung, Orientierung und Informationen, bevor konkrete Hilfe nötig wird. Ob es um Leistungen der Pflegeversicherung, Entlastungsmöglichkeiten für Angehörige oder passende Unterstützungsangebote geht – wir begleiten Menschen individuell und bedarfsorientiert.
Unser Ziel ist es, pflegende Angehörige und Pflegebedürftige zu stärken, damit sie gut vorbereitet und informiert sind, bevor der Druck zu groß wird.
Wie sieht die ambulante Versorgung durch Ihr Team konkret aus, und was unterscheidet sie vielleicht von klassischen Pflegediensten?
Unsere ambulante Versorgung richtet sich konsequent nach dem individuellen Bedarf der Pflegebedürftigen. Wir übernehmen dabei alle klassischen Leistungen der häuslichen Pflege, wie z. B. Körperpflege, Medikamentengabe, Wundversorgung und hauswirtschaftliche Unterstützung.
Ein wichtiger Unterschied ist bei uns die Bezugspflege: Unsere Klient:innen werden möglichst konstant von denselben Pflegekräften betreut. So entsteht ein vertrauensvolles Verhältnis, und wir können Veränderungen im Zustand frühzeitig erkennen und gezielt darauf reagieren.
Was uns besonders auszeichnet, ist unser hoher Qualitätsanspruch, die gute Erreichbarkeit unseres Teams und eine verlässliche Einsatzplanung. Wir legen großen Wert auf Kontinuität in der Betreuung, damit möglichst wenige Personalwechsel stattfinden und ein Vertrauensverhältnis entstehen kann.
Im Unterschied zu vielen klassischen Pflegediensten bieten wir zusätzlich eine enge Abstimmung mit Hausärzt:innen, Apotheken und anderen Versorgern. So stellen wir sicher, dass alle Beteiligten gut informiert sind und die Versorgung reibungslos läuft.
Unser Ziel ist es, dass sich unsere Klient:innen sicher und gut versorgt in ihrem eigenen Zuhause fühlen können. Tag für Tag.
Vielen Dank für das Gespräch, Frau Florez.
Kontakt:
Pflege- und Gesundheitszentrum PGZ
des Diakonisches Werk Bonn und Region – gemeinnützige GmbH
Luz Florez, Einrichtungsleiterin
Godesberger Allee 6-8
53175 Bonn
Telefon: 0228 227224-10 oder -12 (Montag – Freitag von 8:00 Uhr bis 14:00 Uhr)
E-Mail: pgz@dw-bonn.de